Der frühe Bergbau an der Ruhr

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Die Schifffahrt auf der Ruhr

Die Ruhr erlangte in der Zeit zwischen im 18. und 19. Jahrhundert eine große Bedeutung als Transportweg für die im Ruhrgebiet geförderte Kohle. Dies liegt nahe, da in der Frühzeit des gewerblichen Kohlebergbaus ein großer Teil der Zechen an der Ruhr oder in Nebentälern der Ruhr lag.

Die Ruhr war jedoch natürlicherweise nur zwischen der Rhein-Mündung bei Ruhrort und Mülheim schiffbar. Bis 1770 konnten nur die Zechen im Mülheimer Raum von der Ruhr als preiswertem Transportweg profitieren. Hier im Gebiet der Herrschaft Broich jedoch blühte der Kohlebergbau bereits um 1700. Ab ca. 1750 wurde die Ruhr hier gezielt als Transportweg für den Absatz der Kohle ins Rheinland und in die Niederlande genutzt.

Bis zu dieser Zeit nutzten die Zechen des oberen Ruhrgebiets allenfalls die Lippe als Schifffahrtsweg, die seit 1766 über den Gahlen'schen Kohlenweg erreichbar war.

Schon 1734 gab es Pläne, die Ruhr im Oberlauf für den Salztransport schiffbar zu machen. Doch erst im Jahr 1770 übte die preußische Regierung einen stärkeren Druck aus, dass der Ausbau der Ruhr oberhalb von Mülheim endlich vorangetrieben würde. Im Jahr 1778 war die Ruhr dann endlich bis Wetter schiffbar. Zunächst wurde die Schiffbarkeit durch Ausbaggerungen und den Bau von Buhnen erreicht. Die zahlreichen Wehre bedeuteten zu der Zeit immer noch lästige Hindernisse, die mit Umladen der Kohle überwunden werden mussten. Erst 1774 begann man in der Provinz Mark mit dem Bau von Schleusen. Finanziert wurde der Ausbau der Ruhr durch die Einnahmen aus dem Schleusenbetrieb bzw. der Umlandung an den Wehren.

Am 9.8.1780 wurde die Strecke bis Langschede eröffnet. Im Jahr 1795 konnte die Ruhr auch durchgehend, d.h. ohne Umladung, genutzt werden, da alle 16 Schleusen betriebsbereit waren.

Als Schiffe wurden zuerst die sogenannten Aaken verwendet, die eine Ladefähigkeit von ca. 20 t aufwiesen. Später wurden größere Aaken mit einer Nutzlast bis zu 175 t eingesetzt. Die Besatzung bestand in der Regel aus 3 Mann. Flussaufwärts wurden die Schiffe getreidelt, d.h. vom Leinpfad aus mit Pferden gezogen. Hierbei konnte eine Geschwindigkeit von 30 km je Tag erreicht werden. Flussabwärts konnten die Schiffe bei günstigem Wind segeln; andernfalls wurden sie auch abwärts getreidelt. (50 km je Tag). Erst im Jahr 1852 fuhr das erste dampfgetriebene Schiff auf der Ruhr.

Buhnen an der RuhrDer Ausbau der Ruhr brachte den Zechen nördlich der Ruhr einen erheblichen Aufschwung, da hier große Vorräte nutzbar waren. In großer Zahl wurden Kohleniederlagen an der Ruhr angelegt, die oftmals mit Schiebewegen oder Pferdebahnen beliefert wurden. Mehrere Häfen wurden ebenfalls angelegt. Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Ruhr der meistbefahrene Fluß in Europa.

Allerdings brachte die Ruhr als Transportweg auch ihre Schwierigkeiten mit sich: Die stark schwankende Wasserführung führte zu Ausfallzeiten im Sommer, wenn der Wasserstand zu gering war, und im Winter, wenn Hochwasser einen Schifffahrtsbetrieb nicht zuließ. Eisgang war im Winter ein weiteres Problem. Den negativen Folgen des Niedrigwassers konnte man mit dem Bau von Buhnen begegnen, die den Wasserstand in der Mitte der Ruhr anheben halfen. Diese Buhnen finden sich noch heute in großer Zahl an verschiedenen Abschnitten der Ruhr.

Ab 1801 wurde dei Schifffahrt zwischen Langschede und Herdecke wieder eingestellt, da sich der Betrieb nicht mehr rentierte. Zwei Jahre später wurden die Schleusen Herdecke und Wetter aufgegeben. Von nun an war die Ruhr nur noch bis Witten schiffbar. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Kohletransport auf der Ruhr dann ganz eingestellt. Die Konkurrenz durch die Eisenbahn war zu übermächtig. In der Folgezeit wurde die Ruhr dann nur noch - wie zu Beginn - unterhalb von Mülheim bis zur Rhein-Mündung befahren.

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